Am Anfang war die Latschenkiefer ...

Oder waren es doch die Brüder Unterweger?


Das 138-jährige Bestehen der Firma Brüder Unterweger beeindruckt und regt zum Nachdenken an: Was mögen sich die Gründerväter, die Brüder Johann und Ignaz damals wohl gedacht haben? Wie war es zur damaligen Zeit, aus dem Nichts ein Unternehmen zu errichten? Und was würden sie zum jetzigen Stand des Unternehmens sagen?

Ein persönliches Gespräch mit den beiden Herren ist nicht mehr möglich. Deshalb begeben wir uns heute auf eine Art Gedankenexperiment und führen zur Einstimmung in die diesjährige Newslettter-Reihe "Damals und Heute" ein fiktives Interview mit Johann und Ignaz Unterweger.

Warum fiel die Wahl auf die Latschenkiefer?

Das Gebäude der Latschenkieferbrennerei aus dem Jahre 1886 ist unweit des jetzigen Firmenstandortes in Thal/Assling. Blickt man aus den Bürofenster, wird schnell klar, woher das Interesse an dem Nadelbaum stammt. "Die kalkhaltigen Hänge des schmalen Osttiroler-Pustertals sind voll mit der dunkelgrünen Latschenkiefer. Stabil, robust und widerstandsfähig behauptet sie sich hoch oben im Bereich der Baumgrenze. Der heilsame Wert der Latschenkiefer ist bereits über Jahrhunderte bekannt und so war es für uns naheliegend, die wohltuende Lebenskraft der Pflanze - das reine ätherische Öl - mithilfe einer Wasserdampfdestillation zu gewinnen, um die wertvolle Essenz an den Mann/ die Frau zu bringen.", erzählen die Brüder.

Auch bei den heutigen Geschäftsführern Stefan und Michael Unterweger wird die Latschenkiefer noch immer hochgeschätzt. So wurde ihr in den 1970er Jahren eine eigene Pflegeserie gewidmet, die bis heute großen Anklang findet. Mittlerweile umgestellt auf zertifizierte Naturkosmetik, stärken die Produkte den Körper und steigern das Wohlbefinden. Der Latschenkiefer wie auch anderen Ölen aus heimischen Nadelhölzern, wie z.B. Tanne, Fichte und Kiefer ist es auch zu verdanken, dass vor zwei Jahren am Firmenhauptsitz eine neue Brennerei mit verschiedenen Destillationsanlagen errichtet wurde - ganz nach dem Vorbild der Ur-Brennerei aber den heutigen Ansprüchen und Technologien entsprechend.


Von der Bergregion in die weitere Welt. Wie war das machbar?

Johann und Ignaz antworten: "Wir wollten bald auch außerhalb der Osttiroler-Grenzen auf das kostbare ätherische Öl aufmerksam machen. So reisten wir bereits 1890 quer durch Europa, wie Originalbriefe dokumentieren, und besuchten die Weltausstellungen in Barcelona (1888) und in Chicago (1893)." Diesem Pioniergeist ist es zu verdanken, dass die einst kleine Brennerei schnell an Bekanntheit gewann. Durch das Fortführen der gemeinsamen Vision und dem unternehmerischen Denken der weiteren Generationen bis heute konnte sich der mittlerweile 69-Personen Betrieb am Weltmarkt einen Namen machen und seinen Geschäftsbereich auf weitere Pflanzen und Öle ausbauen.


Was würden Johann und Ignaz zum heutigen Unternehmen sagen?

"Wir sind stolz auf unsere Nachfolger und konnten uns, trotz unseres Weitblickes den aktuellen Stand des Unternehmens zur damaligen Zeit nicht vorstellen. Alle Unternehmensbereiche, wie z.B. Forschung und Entwicklung der ätherischen Öle, Nutzung der Wirkstoffe in eigenen Kosmetiklinien, Ausbau des Öl-Sortiments durch weitere Standorte in Moldawien ..., bauen auf unsere Arbeit auf." berichten die Brüder. Sie führen weiter aus: "Es freut uns zu sehen, dass die wesentlichen Werte, die Wertschätzung unserer Natur und ein möglichst schonender Umgang mit ihr, über all die Jahre nie aus den Augen verloren wurde und vielleicht gerade heute wieder mehr Aufmerksamkeit erhält."